Warum die Fertigungsplanung misslingt (und wie man das Problem ohne zusätzliche Software lösen kann)
- Eva Jenisch
- 21. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Die Produktionsplanung wird oft als ein Puzzlespiel behandelt, das mit der neuesten Software zu lösen ist. Doch selbst die leistungsstärksten Tools können keine untauglichen Prozessabläufe retten. Verfehlt Ihre Planung immer wieder ihr Ziel, liegt die Ursache meist ganz woanders. Hier erfahren Sie, wie Sie die Probleme mit klugen, einfachen Veränderungen lösen können.
🌈 Fehler Nr. 1: Planung einer perfekten Welt
Viele Pläne gehen von idealen Bedingungen aus. Die Maschinen fallen nie aus, das Material kommt immer rechtzeitig an, und die Belegschaft ist jederzeit verfügbar. Die Realität macht uns jedoch allzu oft einen Strich durch die Rechnung.
Wie man's besser macht: Planen Sie realistische Puffer für Schwankungen ein. Berücksichtigen Sie Unwägbarkeiten, anstatt sie wegzudiskutieren. Kleine Puffer für Störungen sorgen für wesentlich stabilere Pläne.
🕸️ Fehler Nr. 2: Das System zu kompliziert machen
Wenn etwas schief geht, werden immer neue Kontroll-, Steuerungs- und Ausnahmeregelungen eingeführt. Die Komplexität nimmt zu, und bald versteht niemand mehr die Planungslogik.
Wie man's besser macht: Reduzieren Sie alles auf das Wesentliche. Konzentrieren Sie sich auf klare Regeln, die jeder befolgen kann, wie z. B. einfache Bestellpunkte, visuelle Signale und feste Zeitpläne, wo diese sinnvoll sind. Die Einfachheit siegt immer über die Komplexität.
🧮 Fehler Nr. 3: Unkenntnis des tatsächlichen Bedarfs
Zu viele Pläne beruhen auf Prognosen und nicht auf der tatsächlichen Nachfrage. Das führt dazu, dass Unternehmen Dinge produzieren, die im Moment niemand braucht.
Wie man's besser macht: Verlagern Sie Ihren Blick auf den tatsächlichen Verbrauch. Führen Sie Pull-Systeme ein, bei denen die Produktion auf tatsächliche Bestellungen oder den tatsächlichen Verbrauch reagiert, statt auf Schätzungen. Dies verringert nicht nur die Verschwendung, sondern verbessert auch die Liefergeschwindigkeit.
👷♂️ Fehler Nr. 4: Die Planung vom Shopfloor abschotten
Planern, die weit weg vom Betrieb sitzen, entgehen oft wichtige Einblicke. Sie sehen die kleinen Probleme nicht, die sich zu grossen Betriebsunterbrechungen auftürmen.
Wie man's besser macht: Sorgen Sie für eine enge Verbindung zwischen der Planung und der Produktion. Fördern Sie die tägliche Kommunikation, begleiten Sie die Prozesse und fordern Sie Feedback ein. Wenn Planer und Produktionsmitarbeiter Seite an Seite arbeiten, werden die Pläne realitätsbezogen.
💻 Fehler Nr. 5: Hoffen, dass es die Technologie allein richten wird
Die Anschaffung eines neuen Planungssystems mag sich wie ein Fortschritt anfühlen. Ohne die zugrundeliegenden Gewohnheiten und Annahmen zu ändern, werden damit jedoch lediglich die alten Probleme schneller automatisiert.
Wie man's besser macht: Verbessern Sie zuerst den Prozess, bevor Sie ihn digitalisieren. Nutzen Sie die Technologie, um solide, optimierte Planungspraktiken zu unterstützen, und nicht, um schwache Prozesse zu kaschieren.
Klügere Planung fängt einfach an
Eine wirksame Planung basiert auf Prioritäten, erreichbaren Zielen und stabilen Routinen. Wenn die Abläufe verstanden werden und der Rhythmus verlässlich ist, können die Teams schneller reagieren, ohne dass Chaos entsteht. Vereinfachen Sie die Dinge, handeln Sie mit Klarheit und machen Sie Verbesserungen sichtbar.
Wenn Planung sich wie Krisenmanagement anfühlt, ist es Zeit für einen neuen Takt. Sprechen Sie mich gerne an. Ich zeige Ihnen, wie Sie Stabilität und Fluss in Ihre Abläufe bringen.
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