Gegenteil Tag: Wie könnten wir unser agiles Projekt scheitern lassen? Und was würden wir daraus lernen?
- Eva Jenisch

- vor 10 Stunden
- 3 Min. Lesezeit
Manche Tage laden zu kleinen Streiche ein. Heute ist so ein Tag. Anstatt hohe Leistung und Agilität zu loben, möchte ich das Gegenteil untersuchen. Weil «verkehrtes» Denken aufdecken kann, was wirklich zum Erfolg führt, in einer Zeit, in der viele Teams hoffen, dass KI auf magische Weise alle ihre Lieferprobleme löst. Spoiler-Alarm: Das wird sie nicht.

Lassen Sie uns also ein kleines Gedankenexperiment machen. Was würden Sie tun, wenn Sie ein agiles Projekt in den Abgrund stürzen wollten?
❌ Schritt 1: Fokus verlieren
Wenn Sie Chaos verursachen möchten, vermeiden Sie klare Ziele. Springen Sie von Thema zu Thema. Sprechen Sie über Transformation, ohne zu definieren, was transformiert werden muss. Dies funktioniert hervorragend, wenn Unternehmen erwarten, dass KI alle Probleme löst, ohne zu wissen, welche Probleme sie lösen möchten. Eine zerstreute Denkweise führt garantiert zu Verwirrung und Enttäuschung.
🧱 Schritt 2: Alle Teams gleich machen
Um den Fortschritt zu sabotieren, bilden Sie Teams, die gleich denken, einen ähnlichen Hintergrund haben und denselben Denkweisen folgen. Nichts blockiert Kreativität effektiver. In einer Zeit, in der KI nur mit den Daten arbeiten kann, die sie erhält, wird homogenes Denken noch riskanter. Je weniger Vielfalt, desto langsamer die Lernkurve und desto schlechter die Ergebnisse.
🌀 Schritt 3: Gemeinsames Verständnis vermeiden
Wenn Sie das Projekt zum Scheitern bringen wollen, sollten Sie keine klare Definition der Rollen, Erwartungen und Ziele vornehmen. Lassen Sie jeden die Anforderungen auf seine eigene Weise interpretieren. Dies führt zu Reibungen, Verzögerungen und einer Vielzahl von Missverständnissen. Auch KI kann dieses Problem nicht lösen. Kein Modell kann für Sie eine einheitliche Ausrichtung schaffen. Menschen müssen weiterhin miteinander kommunizieren.
🚫 Schritt 4: Veränderungen abblocken
Eine garantierte Methode, um jede Initiative zum Scheitern zu bringen, ist, sich Veränderungen zu widersetzen. Wenn neue Erkenntnisse auftauchen, ignorieren Sie sie. Wenn Daten Ihren Annahmen widersprechen, verwerfen Sie sie. KI gedeiht in Umgebungen, in denen laufend dazu gelernt wird. Ohne Offenheit verpufft dieses Potenzial sofort.
🕳 Schritt 5: Auf feste Routinen verzichten
Sollte das Ziel darin bestehen, ein langsames und mühsames Projekterlebnis zu schaffen, dann:
Führen Sie keine Stand-up-Meetings durch.
Liefern Sie keine Increments (Teilergebnisse).
Führen Sie keine regelmässigen Tests durch.
Verwenden Sie keine klare „definition of done” (Abnahmekriterien).
Vergessen Sie Retrospektiven.
Wenn Sie Perfektion in der Dysfunktionalität anstreben, vermeiden Sie jegliches Feedback von Stakeholdern.
KI kann fehlende Disziplin nicht kompensieren. Ohne Rhythmus, Transparenz und Lernschleifen kommt jedes Projekt zum Stillstand.
🌟 Was passiert, wenn wir die Liste umkehren
Hier fängt der eigentliche Reiz an. Denn sobald Sie jede einzelne dieser Verhaltensweisen umkehren, erhalten Sie genau das, was ein agiles und KI-gestütztes Unternehmen benötigt.
Sie gewinnen Klarheit durch ein gemeinsames Ziel.
Sie verbessern die Leistung durch vielseitige, tatkräftige Teams.
Sie bauen Vertrauen auf durch beständige Routinen und ehrliche Kommunikation.
Sie stärken die Resilienz durch Offenheit für Veränderungen.
Sie beschleunigen den Lernprozess durch regelmässiges Feedback und häufige Iterationen.
Das ist alles nichts Neues. Neu ist jedoch das Umfeld. KI weckt Erwartungen. Sie beschleunigt den Erkenntnisprozess. Sie deckt Ineffizienzen auf. Sie macht Lücken schmerzlich sichtbar. Das bedeutet, dass die Grundlagen heute wichtiger sind denn je.
Reflexion
? Wo steht Ihre Organisation?
? Arbeiten Sie mit Klarheit und gemeinsamen Zielen?
? Lernen Sie schnell genug, um von KI zu profitieren?
? Welche Praxis würde sich am stärksten verändern, wenn Sie diese jetzt umkrempeln würden?
Wenn Sie interessiert sind, wie Sie Ihre Prozesse oder Projekte stärken könnten, dann kontaktieren Sie mich gern. Wir finden heraus, wo der größte Hebel für Ihre Organisation liegt.




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