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Von Push zu Pull: Wie Sie Just-in-Time erfolgreich und stabil einführen

  • Autorenbild: Eva Jenisch
    Eva Jenisch
  • 14. Mai
  • 2 Min. Lesezeit
Image by aleksandarlittlewolf on Freepik
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Die Umstellung von der traditionellen Push-Produktion auf ein Pull-basiertes Just-in-Time (JIT)-System scheint oft ein riskanter Sprung ins Ungewisse zu sein. Doch das muss nicht im Chaos enden. Mit dem richtigen Ansatz können Sie ein stabiles, reaktionsschnelles Produktionssystem schaffen, das Verschwendung reduziert, den Produktionsfluss verbessert und die Lieferleistung an den Kunden steigert. Und das alles, ohne Ihre Fertigung auf den Kopf zu stellen. Hier erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.


🔍 Beginnen Sie mit dem Engpass


Bevor Sie das gesamte System umstellen, sollten Sie sich darauf konzentrieren, wo die eigentliche Schwachstelle liegt. Es ist verlockend, die JIT-Prinzipien flächendeckend anzuwenden, aber wenn Ihr Engpass (Bottleneck) nicht stabil ist, hilft es auch nicht, den Prozess zu verbessern. Erstellen Sie ein Prozessdiagramm, identifizieren Sie den limitierenden Prozessschritt, und stabilisieren Sie ihn. Das bedeutet, dass er sowohl in Bezug auf den Output als auch auf die Materialversorgung zuverlässig sein muss. Sobald Sie ihn unter Kontrolle haben, wird er zu einem starken Anker für Ihr Pull-System.


🧩 Kleine Bereiche gezielt ins Fliessen bringen


Verändern Sie nicht den ganzen Wertstrom auf einen Schlag. Starten Sie mit einem klar begrenzten Bereich – etwa einer Produktfamilie oder einer Fertigungszelle. Mit gesteuerten Puffern wie Supermärkten (verbrauchsgesteuerte Nachschublager) oder FIFO-Lanes (feste Durchlaufreihenfolge) sorgen Sie für Stabilität zwischen den Prozessschritten. Diese helfen, Schwankungen zu kompensieren und den Verbrauch in Echtzeit sichtbar zu machen.


Der Prozessfluss muss für alle sichtbar sein. Was das Team nicht sieht, kann es nicht verbessern.


🛎️ Lassen Sie den Kunden den Takt bestimmen


Ein Pull-System wird durch den tatsächlichen Bedarf gesteuert. Unabhängig davon, ob Sie tatsächliche Bestellungen oder ein taktbasiertes Signal verwenden, definieren Sie, was den Nachschub auslöst, und vernetzen Sie dieses Signal entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hierzu kann es erforderlich sein, die zentralisierte Planung durch Kanban, Heijunka-Tafeln oder digitale Dashboards zu ersetzen. Das Wichtigste ist, dass die Fertigung dem Verbrauch folgt und nicht den Prognosen.


🧘 Erst für Stabilität sorgen, dann Tempo aufnehmen


JIT braucht ein stabiles Umfeld, um erfolgreich zu sein. Das bedeutet standardisierte Arbeitsprozesse, kurze Umrüstzeiten und beständige Qualität. Ohne diese Voraussetzungen verstärken Pull-Systeme nur das tägliche Chaos. Bevor Sie JIT auf weitere Bereiche ausdehnen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Teams mit kurzen Produktionszyklen und kleinen Losgrössen umgehen können.


Betrachten Sie JIT als eine Belohnung für betriebliche Disziplin und nicht als einen schnellen Weg zur Flexibilität.


📈 Wirkung messen statt Zahlen sammeln


Die Umstellung auf JIT ist nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Veränderung. Konzentrieren Sie sich auf Kennzahlen, die die tatsächliche Reaktionsfähigkeit widerspiegeln, z. B. Durchlaufzeit, Lagerumschlag und Einhaltung des Zeitplans. Stabilität und Anpassungsfähigkeit sind Ihre neuen Leistungsziele. Hören Sie ausserdem Ihrem Team genau zu. Oft bemerken Ihre Mitarbeitenden Probleme und Chancen, bevor sie in einem Bericht auftauchen.


⚙️ Sind Sie startklar für den Umstieg?


Bei der Umstellung von Push auf Pull geht es nicht darum, schneller zu werden. Es geht darum, die Produktion auf den tatsächlichen Bedarf abzustimmen und das System zu vereinfachen. Wenn die Nachfrage den Fluss steuert, gibt es kein Rätselraten mehr und weniger Verschwendung.


Woher könnte Ihr erstes Pull-Signal kommen? Lassen Sie uns herausfinden, wie Ihr Betrieb den ersten sicheren Schritt in Richtung Just-in-Time machen kann.


 
 
 

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